Zum Auftakt des Jubiläumswochenendes feierte die Gemeinde am Freitag, 20.09.2024 einen Festakt anlässlich 50 Jahre Zusammenschluss der ehemals eigenständigen Gemeinden Aichhalden und Rötenberg und somit auch „Goldene Hochzeit“. Denn nach vielen Monaten intensiver Verhandlungen sowie mehreren Bürgeranhörungen beschloss am 14. Januar 1974 der Rötenberger Gemeinderat, aufgrund der damaligen Gemeindereform, die ausgehandelte Vereinbarung über die Eingliederung der Gemeinde Rötenberg in die Gemeinde Aichhalden mit Wirkung zum 1. Juli 1974. Noch am selben Abend unterzeichneten Bürgermeister Kühner, Aichhalden, und Bürgermeister-Amtsverweser Hägele, Rötenberg, die Eingliederungsvereinbarung. Dieser Meilenstein war der Beginn einer gemeinsamen Zukunft zwischen den Gemeinden Aichhalden und Rötenberg, der nun am Freitag, 20.09.2024 mit der Bevölkerung gebührend gefeiert werden konnte.
Die Auswirkungen der Eingemeindung zeigten mit Beginn der Feier die beiden eigenständigen Musikvereine Aichhalden und Rötenberg bei ihrem Auftritt – äußerlich schon ein wenig angenähert, musizierten die beiden Vereine an diesem Abend gemeinsam auf „Befehl“ des Bürgermeisters. Aber auch ohne dessen Zutun funktionierte dies bereits an der Fasnet.
Im Anschluss hielt der Historiker Carsten Kohlmann einen interessanten sowie umfassenden Vortrag. Er entführte die Gäste in die 60er- und 70er-Jahre und gab spannende Einblicke in die damalige Situation und Begleitumstände während der großen Gebietsreform, die letztlich zum Zusammenschluss von Aichhalden und Rötenberg geführt haben. Eine Liebesheirat war es zur damaligen Zeit sicher nicht; man sprach immer wieder von einer „Vernunftehe“. Rückblickend kann man jedoch sagen, dass die Entwicklung beider Ortsteile, trotz aller Probleme und Unwägbarkeiten, die es auf diesem Weg zu lösen gab, sehr positiv verlaufen ist. Man hat sich angenähert, hat die Vorteile zu nutzen gewusst und hat das Beste daraus gemacht.
Als weiteres Highlight fand an diesem Abend ein Sofagespräch mit den Bürgermeistern a. D. Reinhold Kühner, Ekhard Sekinger sowie Bürgermeister Michael Lehrer statt. Martin Himmelheber moderierte die „Elefantenrunde“ und führte die Gesprächsrunde gekonnt durch den Abend. Er entlockte den Bürgermeistern die eine oder andere Anekdote, persönliche Erfahrungen während der Gemeindereform, aber auch Probleme und Unwegsamkeiten.
Zum Schluss gab es für alle noch ein kleines „Schmankerl“. Und so konnten die Zuhörer zum Ende einen kleinen Ausschnitt der Kinderfunksendung von 1988 hören. Himmelheber begleitete zur damaligen Zeit als Lehrer mit seiner sechsten Klasse Bürgermeister Kühner einen Tag lang bei dessen Aufgaben als Rathauschef und entlockten ihm bei vielen Fragen sehr interessante Details. Sehr amüsiert konnte man zudem verfolgen, wie Kühner eine telefonische Beschwerde über eine vom Bagger versaute Straße anhörte und sie mit den Worten „Der läuft halt immer weg, wie's Kind vom Dreck.“ kommentierte.
Für alle, die an diesem Abend nicht anwesend waren besteht ab sofort die Möglichkeit, die gesamte Kinderfunksendung über folgenden Link anzuhören.
Kinderfunksendung mit Bürgermeister Kühner aus dem Jahr 1988
Die Meilensteine einer gemeinsamen Zukunft konnten am gesamten Jubiläumswochenende bei einer umfassenden Ausstellung im Mehrzweckraum bestaunt werden. Dort hatte man die Möglichkeit, Verträge, Zeitungsartikel und viele Bilder aus der älteren aber auch der jüngeren Vergangenheit einzusehen und die sehr abwechslungsreiche und informative Jubiläumsausstellung zu bestaunen.
Ab sofort besteht die Möglichkeit, die Jubiläumsausstellung in der Gemeindeverwaltung Aichhalden anzusehen.