Heimatforscher Jürgen Hils liefert bei einem Vortrag neue Erkenntnisse über die Ersterwähnung von Aichhalden
Bei einem sehr interessanten und aufschlussreichen Vortrag über die Ersterwähnung von Aichhalden erfuhren knapp 60 BesucherInnen neue geschichtliche Erkenntnisse über Aichhalden.
In der Vergangenheit tauchten immer wieder unterschiedliche Jahreszahlen auf, in der Aichhalden erstmals urkundlich erwähnt worden sein soll. Gefestigt hat sich hierbei hauptsächlich die Jahreszahl 1223. Zudem taucht Aichhalden in alten Geschichtswerken und Urkunden oft in unterschiedlichen Schreibweisen (Aichhalden, Aichalten, Eichhalden, Eychalden, …) auf, was die Suche der ersten urkundlichen Erwähnung nicht einfacher macht.
Bei seiner Suche nach der ältesten urkundlichen Erwähnung von Aichhalden durchforschte Jürgen Hils sämtliche bisher veröffentlichte Thesen und Berichte. Unter anderem dienten hier die bisher veröffentlichten Werke „Das Königreich Württemberg – königlich Statistisches Landesamt“, die „Zimmerische Chronik (Familienchronik der schwäbischen Herren von Zimmern) oder aber auch der „Liber marcarum“.
In der letzten Ausgabe der „D´Kräz – Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg“, welche vom Museums- und Geschichtsverein im November 2021 herausgegeben wurde, erläuterte Jürgen Hils die bisher veröffentlichten Jahreszahlen und wies nach, dass die Jahreszahl um 1370 als gesichert gelten kann. Dies wurde auch so vom Kreisarchiv in Rottweil bestätigt. Eine frühere Nennung konnte bis zur Veröffentlichung seines Berichtes nicht nachgewiesen werden.
Heimatforscher Jürgen Hils fand bei seinen intensiven Recherchen heraus, dass bisher veröffentliche Angaben zur Erstnennung falsch oder sehr fragwürdig sind und kam zur folgender Erkenntnis:
1223 gilt als unwahrscheinlich
1275 ist sehr falsch
1295 gilt als nicht gesichert
1323 ist sehr fragwürdig
1353 ist falsch
1360 ist ebenfalls falsch
um 1370 gilt als gesichert und belegbar
Nach seiner Veröffentlichung in der D´Kräz meldete sich der renommierte Historiker Dr. Hans Harter aus Schiltach. Er gab an, dass Aichhalden im „Fürstenbergischen Urkundenbuch“ bereits viel früher erwähnt wird und die neu veröffentlichte Jahreszahl um 1370 nicht Aichhaldens Erstnennung sei. Und so begann die Recherche von Jürgen Hils erneut.
Und tatsächlich tauchten in den insgesamt sieben Bänden die Namensgebung von Aichhalden mehrmals auf. Unter anderem ist am 31. August 1329 von einer „Schwester Willun von Eichalden“ die Rede. Es wird davon ausgegangen, dass es sich hierbei um unser Aichhalden handelt.
Folglich kann davon ausgegangen werden, dass Aichhalden 1329 erstmals erwähnt wurde und vermutlich noch älter ist. Denn laut Hils sagt die erste urkundliche Erwähnung nichts aus über das tatsächliche Alter eines Ortes bzw. dessen Gründung. Fast immer ist ein Ort älter, als seine erste Nennung in einem Schriftstück. Es bleibt spannend, ob nach diesem sehr interessanten Vortrag ebenfalls neue Erkenntnisse zu Tage kommen. Bis dahin bleibt als Erstnennung von Aichhalden das Jahr 1329.